Nachdem 2010 der Schönbär der Schmetterling des Jahres war, hat die BUND NRW Naturschutzstiftung, zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. für 2011 den Großen Schillerfalter (Apatura Iris L.) als Schmetterling des Jahres auserkoren.
Diese Schmetterlingsart ist tatsächlich auch bei uns zu Hause, nur sieht man sie hier recht selten. Viel öfter kann man sie in anderen gebieten von Mittel- und Osteuropa und in Asien finden. Dieser Tagfalter lebt nur in den Baumkronen von Mischwäldern, wo vor allem die Salweide wächst, denn diese ist die Futterpflanze der Großen Schillerfalter. Anders als die bekannten Schmetterlinge, die auf unseren Wiesen von Blüte zu Blüte fliegen, um den kostbaren Nektar zu verspeisen, lebt der Große Schillerfalter nur von tierischen Produkten. Wasser und Nahrung findet dieser Schmetterling vor allem an Lichtungen und Waldwegen des Mischwaldes. Nur zu bestimmten Tageszeiten begibt er sich von den Baumkronen seiner Futterpflanze herab, um dann Aas und Exkremente zu verspeisen.
Den Namen Großer Schillerfalter bekam der Tagfalter aufgrund der blau schillernden Flügel der männlichen Tiere. Mit einer Spannweite von mehr als 7 Zentimetern zählt diese Schmetterlingsart zu den Größten Europas. Die Weibchen dieser Art besitzen eine dunkelbraune Flügelfärbung. Bei Männlein und Weiblein findet man auf den Vorderflügeln weiße Flecke, einen kleinen Augenfleck auf den Hinterflügeln und sie besitzen auch noch eine weiße Binde. Lilafarben sind die Unterseite der Flügel. Hier kann man auch noch einen orangenen Fleck mit einem schwarzblauen Punkt entdecken.
Die Kinderstube verbringt der Große Schillerfalter als Ei und Raupe auf der Salweide. Bis in den Juli hinein werden von den weiblichen Großen Schillerfaltern die Eier auf der Salweide abgelegt. Die Raupen sind grün und sie besitzen Hörner. Im Winter wandelt sich ihre Farbe und die Raupen werden braun. Sie verpuppen sich nicht, sondern spinnen sich ein, und wenn es wieder Frühling wird, dann färben sie sich wieder grün und beginnen wieder zu fressen. Erst im Mai verpuppen sie sich und schlüpfen nach etwa drei Wochen als fertige Schmetterlinge.
Leider gehört der Große Schillerfalter zu den gefährdeten Arten in Deutschland. Nachdem die Weiden meist abgeholzt und nicht neu gepflanzt werden, verliert der Große Schillerfalter mehr und mehr Lebensraum.
Der BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. haben den Großen Schillerfalter zum Schmetterling des Jahres 2011 benannt, weil sie die Menschen auf die gefährdete Art aufmerksam machen wollen und zeigen wollen, dass auch die Weiden ihre Daseinsberechtigung haben, denn nicht nur der Große Schillerfalter ist dort zu finden, sondern auch viele andere Insekten- und Tierarten, die schützenswert sind. Mehr Informationen über den Schmetterling des Jahres 2011 gibt es unter http://bund-nrw-naturschutzstiftung.de/
.